„Du wolltest es doch“
(Werbung)
Autor(in): Louise O'Neill
Verlag: Carlsen Verlag
Seitenzahl:
368
Preis:
18,00 EURO (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3551583864
ISBN: 978-3551583864
Inhalt:
Emma ist
hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht,
immer im Mittelpunkt zu stehen: Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie
nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht.
Klar, sie ist mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die
anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die
gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber
schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen
Kleid?
Meine Buchrezension:
Dieses Buch
macht mich sprachlos! Es ist keine leichte Thematik und ich finde, dass man
auch mit diesen Themen umgehen sollte, falls man Interesse hat, das Buch zu
lesen.
Aufmerksam
bin ich auf das Buch geworden, weil der Titel für mich sehr interessant gewirkt
hat. Liest man diese Geschichte allerdings, dann findet man, dass der Titel
einem provoziert. Dass es eine reine Provokation ist.
Doch bevor
ich noch zu viel erzähle, möchte ich auch kurz zusammenfassen, worum es in dem
Buch überhaupt geht.
Die
Geschichte handelt von der 18-jährigen Emma, die sehr auf ihr Äußeres und auf
die Meinung anderer achtet. Sie liebt es, im Mittelpunkt zu stehen, sich von
Jungs umschwärmen zu lassen und natürlich liebt sie es, den Jungs geben zu
können, wonach sie bei Emma lechzen. Nicht nur ist Aussehen ist der Hammer,
sondern auch ihre Kleiderwahl, denn schließlich möchte Emma zeigen, was sie
hat. Als Emma eines Tages verbrannt und völlig weggetreten vor ihrem Zuhause
aufwacht, kann sie sich nicht mehr an die Party erinnern. Doch da tauchen die
ersten Bilder auf und zeigen etwas völlig Schreckliches. Die Bilder lassen
einem eigentlich wissen, dass Emma das Vergewaltigungsopfer ist, aber wer sie
kennt und erlebt hat, meint, dass sie selbst schuld ist. Aber warum glaubt
keiner Emma?
Die ersten
hundert Seiten erzählen von der früheren Emma und ihrem Status in der Schule.
Würde ich sie im echten Leben kennenlernen, würde sie ganz sicher nicht meine
beste Freundin sein, denn ihr Verhalten ist wirklich sehr oft grenzwürdig. Sie
findet sich wunderschön und zeigt es auch ihren Mitmenschen. Sie hat
tatsächlich Freundinnen, aber zu denen ist so oftmals so gemein, was ich nicht
verstehen kann. Sie stellt sich immer in den Mittelpunkt und genießt es, wenn
alle sehen, dass sie sich schon wieder an einen Typen rangeschmissen hat. So
ein Verhalten kann ich nicht verstehen, doch trotzdem wünsche ich es keinem –
auch nicht Emma – vergewaltigt zu werden. Das ist eine Sache, die nicht
menschlich ist und ich finde, solche Täter sollten für immer eingesperrt
werden. Aber leider ist das echte Leben nicht so und das zeigt auch die
Geschichte. Es zeigt, wie grausam manche Leute sein können, wie sehr unser
Leben durch Vorurteile geprägt ist und wie manche Menschen – nur durch ihren
Status – bevorzugt werden. Das alles sollte nicht passieren.
Emma ist zwar
früher nicht der netteste Mensch gewesen, aber das gibt den Menschen kein
Recht, voreilig über sie zu urteilen und ihr keinen Glauben zu schenken. Die
sozialen Medien spielen in dem Buch auch eine sehr große Rolle, denn nur
dadurch gerät der Vorfall an die Öffentlichkeit und die ganze Welt spricht
darüber. Emma bekommt Hass-Mails, sie bekommt Morddrohungen und bekommt sogar
Anleitungen, wie sie sich am besten das Leben nehmen kann. Alles Unsinn, aber
Emma nimmt das sehr ernst und ich denke, das würde in ihrer Situation jeder.
Denn ab da kommen auch die ersten Selbstmordgedanken.
Auch zeigt
das Buch, dass man die echten Freunde nur erkennt, wenn sie auch später noch
für einem da sind und sich nicht von dem Betroffenen abwenden. Emma hat so eine
Person an ihrer Seite, aber leider erkennt sie zu spät, wer diese Person war.
Das Buch verschönert
nichts, sondern berichtet die schreckliche Wahrheit. Emotionen und
Tiefgründigkeit stecken in jeder Seite und ich muss gestehen, dass ich selten
eine so aufwühlende und mitreißende Geschichte gelesen habe. Es regt zum
Nachdenken an und ich denke, jeder weiß, dass diese Geschichte – die es leider
nicht nur in Büchern gibt – kein Happy End hat.
Lesebewertung:
5/5
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, gehe ich davon aus, dass du meinen Datenschutz gelesen und ihm zugestimmt hast.
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