Interview
mit Marie Birken
der Autorin der "Achtung...fertig" Reihe
(Quelle: Marie Birken)
Seit wann schreibst du?
Seit wann schreibst du?
Irgendwie schon seit ich denken kann. Nur hatte ich
damals keine Lust, die Geschichten aufzuschreiben. Computer oder Laptop gab es nicht.
Meine Storys entstanden im Kopf und wurden jeden Abend vorm Einschlafen
weitergedacht.
Aber mein erstes Buch „Achtung...fertig...verliebt“
habe ich im Oktober 2015 angefangen zu schreiben.
Hat das Schreiben
eine große Bedeutung für dich?
Mittlerweile hat es das, ja! Wenn ich mal einen Tag
nicht geschrieben habe, fehlt mir etwas. Es ist schon manchmal wie eine Sucht.
Bei den ersten zwei Büchern war es ganz schlimm. Ich
habe mich richtig in dieser Welt verloren und bin kaum noch mit der Realität klargekommen.
Oft kam mir mein reales Leben fremd vor und ich wollte nur noch
weiterschreiben, um wieder dort zu sein. In meiner Fantasiewelt, mit Elias.
Mittlerweile habe ich Abstand bekommen und kann Realität und Buch durchaus
trennen. Man wächst mit seinen Aufgaben.
Wie kommst du auf
den Inhalt deiner Geschichten?
Bei „Achtung...fertig...verliebt“ wollte ich einfach
eine Liebesgeschichte schreiben mit allem was dazu gehört. Herz-Schmerz, aber
auch das erste Mal. Wie du schon in deiner Rezension über das Buch erwähnt
hast, schleichen die meisten Jugendbücher um das Thema herum oder es kommt gar
nicht zur Sprache. Ich habe aber Jugendliche mit „Shades of Grey“ gesehen und
fand, dass es das auch nicht sein kann. Ich denke einfach, dass heutzutage mit
dem Thema offener umgegangen wird. Allein durch die Medien. Deswegen habe ich
beschlossen, das auch zu tun und zwar in allen Einzelheiten. Aber in einem
gewissen Rahmen, ohne vulgäre Kraftausdrücke.
Durchplanst du
jedes Kapitel oder schreibst du einfach drauflos?
Also es gibt schon Grundideen, worauf sich die meisten
Kapitel aufbauen.
Zum Beispiel: Ein Streit, ein Unfall, ein erstes Mal,
ein bestimmter Einkauf o.ä.
Aber im Grunde schreibe ich einfach drauflos. Manchmal
passiert es sogar, das sich aus einer Grundidee mit mal zwei Sachen ergeben.
Oder es passiert, während des Schreibens, plötzlich etwas völlig Unerwartetes.
Vor allem die Dialoge entwickeln sich während des Schreibens, da habe ich oft
nicht einmal richtig Einfluss drauf ;-)
Ich wundere mich selbst oft, was da am Ende so
gesprochen wird. Es gibt da in „Achtung...fertig...verliebt“ eine Tischszene,
wo immerhin 8 Leute miteinander sprechen. Die Szene war spontan. Die
Protagonisten entwickeln ihr Eigenleben.
Hast du bestimmte
Uhrzeiten wann du schreibst?
Eigentlich nicht. Ich schreibe oft vormittags, weil
ich da Zeit habe und ziemlich ungestört bin. Aber auch abends. Die
„Achtung...fertig...“-Reihe habe ich überwiegend abends geschrieben. Den ersten
Teil sogar oft bis tief in die Nacht hinein.
Wie viele Bücher
hast du bisher geschrieben?
Bisher waren es vier Bücher. Die
„Achtung...fertig“-Trilogie und den ersten Teil von der Mila & Luis -Reihe.
Der zweite Teil ist fast fertig.
Auf welches
deiner Bücher bist du besonders stolz?
Natürlich bin ich auf alle stolz. Wenn ich sie bei mir
liegen sehe, kann ich oft nicht glauben, dass ich sie tatsächlich geschrieben
habe.
Aber besonders stolz bin ich auf
„Achtung...fertig...Elias“ !
Vielleicht deswegen, weil ich es eigentlich gar nicht
schreiben wollte. Ich wollte keinen Abklatsch von „Grey“ oder „Befor us“. Ich
habe diese Bände selbst gelesen und dachte: „Toll, noch einmal dasselbe, nur
aus seiner Sicht. Und dafür bekommen die Autoren einen Haufen Geld.“ Mal davon
abgesehen, dass ich keinen Haufen Geld für meine Bücher bekomme :-) Diese
Autoren aber mittlerweile schon.
Aber dann kamen mir doch Ideen für dieses Buch und
ehrlich gesagt, war es eine Herausforderung in die Rolle von Elias zu
schlüpfen.
Er ist doch ein sehr spezieller Charakter und ich war
neugierig auf seine Sicht der Dinge. Und jetzt denke ich einfach, dass es ein
schöner Abschluss der Reihe geworden ist. Man hat die Möglichkeit einiges
nochmal Revue passieren zu lassen, aber vieles in dem Buch ist auch völlig neu.
Wie lange schreibst
du an einem Buch?
Unterschiedlich! „Achtung...fertig...verliebt“ habe
ich in ca. 6 Monate geschrieben und habe in den letzten zwei Monaten schon
parallel an „Achtung...fertig...Liebe“ geschrieben, wofür ich auch ca. 6 Monate
gebraucht habe.
Für „Achtung...fertig...Elias“ habe ich ca. 8 Monate
gebraucht.
Zur Zeit schreibe ich etwas langsamer. „Mila &
Luis“ haben nur ein Drittel der Seitenzahl und ich habe auch ca. 6 Monate
gebraucht.
Dann muss man pro Buch nochmal ca. 2 Monate für
Korrektur und Covergestaltung einplanen.
Was verbindet
dich mit Alexandra und Elias?
Na ja, davon abgesehen, dass ich genau in dem Internat
gewesen bin, in der Gruppe, in dem Schlafraum und auch in dem Bett geschlafen
habe, in dem ich Alexandra einquartiert habe, verbinden mich im Nachhinein ihre
Erlebnisse mit ihnen.
Ich war ja immerhin haut- oder schreibnah dabei. Und
einige Sachen sind mir ja auch selbst passiert. Gute, wie auch schlechte und
ich konnte manche Dinge dadurch noch einmal erleben und verarbeiten.
Was ich schon
immer mal als Leser wissen wollte, ist, ob du deine Bücher, nachdem sie
erschienen sind, schon einmal als Printausgabe gelesen hast?
Ja und Nein! Nie ganz, aber wenn ich bei Lesern auf
Insta markiert werde und diese mitteilen auf welcher Seite sie gerade sind,
dann lese ich es mal nach. Und oft kann ich dann auch schlecht wieder aufhören.
Es zieht mich förmlich wieder in die Geschichte rein. Oder ich höre mir
einzelne Kapitel immer mal wieder an. Da ich alle Bücher für mich eingelesen
habe. Quasi meine eigenen Hörbücher.
Wolltest du schon
immer Autorin werden oder ist dir das spontan gekommen?
Das war eher spontan. Ein Lehrer hat damals nach einem
Aufsatz, den er von mir gelesen hat, gemeint ob ich mir vorstellen könnte
Bücher zu schreiben? Denn obwohl es ein sehr trockenes Thema gewesen ist,
musste er bei meiner Schreibweise mehrmals schmunzeln.
Vielleicht veröffentliche ich diesen Aufsatz demnächst
auf meiner Homepage.
Aber ich habe nie daran gedacht Bücher zu schreiben.
Auch nicht als ich „Achtung...fertig...verliebt“ angefangen habe. Eigentlich
wollte ich lediglich für mich, meine Erinnerungen an das Internatsleben
aufschreiben. Und plötzlich kam mir die Idee daraus eine Geschichte, bzw. ein
Buch zu machen. Weil ich auch mit mal Spaß daran hatte meine Fantasie mit
hineinzubringen und dann habe ich Elias erfunden und ab da gab es sowieso kein
zurück mehr.
Wie finden es
deine Freunde / Familie es, dass du Autorin bist?
Meine Familie hält sich da bedeckt. Da kann ich nichts
zu sagen. Ich habe auch aufgehört in der Richtung auf Interesse zu hoffen.
Dafür gibt es um so mehr Interesse im Freundeskreis. Eine meiner Freundinnen
hat sich von Anfang an immer meine Kapitel angehört und ihre Meinung dazu
gesagt. Was sie jetzt immer noch macht und mir auch immer wieder Mut zuspricht.
Sie ist auch in meinen Danksagungen vermerkt. Bei „Achtung...fertig...Liebe“
habe ich ihr jedes Kapitel geschickt und gefragt ob es nicht zu gewagt, bzw. zu
erotisch ist und sie hat alles abgesegnet ;-)
Hast du eigentlich
schon wieder neue Ideen für ein Buch?
Zur Zeit arbeite ich am 2. Teil der „Mila & Luis“
- Reihe und eigentlich soll es auch noch einen 3. Teil geben. Vielleicht auch
noch einen vierten. Das lasse ich mir ein wenig offen.
Aber die Pläne und Ideen für ein anderes Buch stehen,
was einen etwas ernsteren Hintergrund haben wird. Aber ich möchte es trotzdem
in meinem Schreibstil schreiben. Also mit ein wenig Ironie und soweit es geht
auch ein bisschen Humor mit einflechten. Ernste Themen müssen ja nicht immer
ernst geschrieben werden. Es soll unter dem Titel: „Es wird nicht besser, es
wird anders“ erscheinen. Und dabei geht es um meine eigene Geschichte.
Ich habe viel Schlechtes erlebt und meine Welt ist
dadurch mehr als einmal untergegangen. Ich habe mich mühsam wieder
hochgearbeitet und würde gern anderen Mut machen, dass egal was einem passiert,
wenn man kämpft, kann man sich einiges zurückerobern.
So, ich hoffe ich bin nicht zu ausschweifend geworden.
Und solltet Ihr vielleicht einmal über meine Bücher stolpern und diese auch
lesen, dann wünsche ich Euch ganz viel Spaß dabei.
Eure Marie
Ein tolles Interview. Marie ist schon eine echte Liebe. Ich freu mich schon ihre Bücher zu lesen.
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